Teelichter und Kerzen brennen schlecht: Was ist die Ursache?
Ist die Flamme sehr klein oder wird mit der Zeit kleiner, stellt man sich die Frage nach der Ursache. Wir sind der Ursache auf den Grund gegangen. Die Ergebnisse haben wir im Fachbuch Bienenwachsreinigung und Wissenswertes für Kerzenherstellung und Imkereien (ISBN978-3-942093-06-4, Tapiko-Verlag, www.tapiko-verlag.de) veröffentlicht.
Der Brenntest im Bild wurde mit verschiedenen angekauften Wachs-Pastillen (nach Angabe gefiltert) durchgeführt. Nur das Wachs in der Mitte brennt komplett aus, wobei die Flamme während der gesamten Brenndauer gleich hoch bleibt. Ob man Wachs kauft oder eigenes Wachs verwendet, spielt keine Rolle, solange Kerzen und Teelichter gut brennen.
Ursache für schlechtes Brennverhalten sind Rückstände im Wachs, die beim Brennen den Docht nach kurzer oder längerer Zeit zusetzen. Da man üblicherweise kein Labor zur Verfügung hat, hilft ein Brenntest (Bild), um die Wachsreinheit zu prüfen. Einen Brenntest mit einer großen Kerze durchzuführen, würde ggf. mehrere Tage dauern. Bei größeren Kerzen kann man durch die Verwendung von höheren Dochtgrößen das Brennverhalten verbessern. Daher verwenden wir immer Teelichter, da diese empfindlicher reagieren.
Bei Teelichtern sind Docht und Wachs ideal aufeinander abgestimmt. D.h. Wachsreinheit und Durchmesser müssen passen, damit ein Teelicht ideal brennt. Nicht immer sieht die Flamme schon nach wenigen Minuten kleiner werden. Es empfiehlt sich daher, die Teelichter immer ganz ausbrennen zu lassen.
Bienenwachs wird mittlerweile industriell auf unterschiedliche Weise gereinigt. Dabei steht die Verwendung in der Lebenmittel- und Kosmetikproduktion im Vordergrund. Es wird in großen Mengen importiert, analysiert und gereinigt. Nur geringe Mengen dienen zur Herstellung von Kerzen oder Mittelwänden. Daher sind die Ansprüche an das Wachs verschieden. Die Imkerei benötigt Wachs ohne Behandlungsrückstände und Krankheitserreger, während für die Kerzenherstellung Farbe und Brennverhalten wichtig sind.
Bei der Aufreinigung von eigenem Wachs für die Kerzenherstellung können Fehler gemacht werden. Reinigungsverfahren, die mit kleinen Mengen funktionieren, können bei größeren Mengen versagen.