Ein guter Trick
Im Internet, Fachbüchern und Fachzeitschriften werden unterschiedliche Verfahren erklärt und Tipps zum Zusetzen von Königinnen gegeben. Unser Bienenpate hat uns vor über 20 Jahren eine sehr einfache und schnelle Methode gezeigt. Diese findet man in ähnlicher Ausführung auch in „Praktische Imkertips“ von Wolfgang Golz (1977, Zeidel-Verlag, Broschüre IV, Seite 17).
Die Methode wird nachfolgend beschrieben und durch Bilder verdeutlicht. Üblicherweise befindet sich die Königin mit ein paar Pflegebienen in einem Versand oder Zusetzkäfig (Bild 1). Der Käfig wird durch entfernen einer Plastikabdeckung geöffnet (Bild 2). Die Bienen essen den Futterteig und öffnen dadurch den Ausgang des Käfigs für die Königin. Diese kann durch die Öffnung in den Bienenstock gelangen.
Bild 1: Käfig mit Königin und Pflegebienen. Der Käfig ist mit Futterteig (rechter Bereich unter der Beschriftung) verschlossen.
Bild 2: Nach dem Öffnen der Plastikabdeckung sieht man den weißen Futterteig, der den Ausgang für die Königin versperrt.
Man nimmt ein Papiertaschentuch und tränkt es mit klarem Schnaps (Bild 3). Von der Menge her verwenden wir ca. 1 Schnapsglas (Bild 4).
Bild 3: Auf ein Papiertaschentuch wird Schnaps gegossen.
Bild 4: Mit Schnaps getränktes Taschentuch
Nun vergrößert man den Raum zwischen zwei Waben bzw. entnimmt eine Wabe und wirft das getränkte Taschentuch hinein (Bild 5). Während der Alkohol verdampft, schiebt man die Waben zusammen bzw. hängt die fehlende Wabe wieder hinein.
Bild 5: Das Papiertaschentuch wird zwischen zwei Waben auf den Grund der Beute geworfen
Den Königinnenkäfig befestigt man nun zwischen zwei Waben. Wir verwenden dazu einen Zahnstocher, denn wir durch die Öse am Königinnenkäfig schieben (Bild 6).
Bild 6: Mit Hilfe eines Zahnstochers befestigen wir den Käfig mit der Königin in einer Wabengasse.
Im Gegensatz zu Anleitung im Heft von Wolfgang Golz, der davon abrät, das Taschentuch in der Nähe des Königinkäfigs zu platzieren, nehmen wir für den Käfig die gleiche oder benachbarte Wabengasse, wo wir das Taschentuch eingeworfen haben. Die Bienen zerlegen das Taschentuch. Reste davon liegen später vor dem Flugloch.
Bei der Auswahl des Alkohol verwenden wir einen klaren Schnaps in Trinkstärke. Spiritus sollte man wegen der viel zu hohen Konzentration des Alkohols und vor allem wegen des Vergällungsmittels nicht verwenden. Ob russische Bienensorten Wodka bevorzugen, wissen wir natürlich nicht. Durch den Alkohol verliert das Bienenvolk offenbar die Erinnerung an den Duft der Königin. Mit dieser Methode konnten wir Königinnen vom Frühjahr bis zum Herbst problemlos zusetzen. Entfernt man eine alte Königin vor dem Zusetzen einer neuen, so kann man zwar 1 - 2 Stunden mit der Alkoholbehandlung und dem Zusetzen warten, allerdings hatten wir bisher auch keine Probleme, wenn die Königin direkt nach der Entnahme zugesetzt wurde.